Tau

 

 

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Hier erfahren Sie etwas über

Tau

ist ein absetzender oder beschlagender Niederschlag aus flüssigem Wasser. Durch Abkühlung der Luft unter den Taupunkt kondensiert der Wasserdampf der Luft an noch kühleren Gegenständen. Dies geschieht besonders am frühen Morgen, da dann die Temperaturen am tiefsten sind. Das ist dann der bekannte Morgentau.

Umgangssprachlich spricht man auch davon, daß der Tau "fällt“, was aber sachlich nicht richtig ist. Vielmehr kondensiert das in der Luft enthaltene Wasser direkt an den Objekten, die so quasi als "Kondensationskerne" wirken. Demgegenüber stehen Kondensationsprodukte, die direkt in der Luft, also nicht wie Tau auf Oberflächen gebildet werden. Diese bilden in der Luft Dunst oder Nebel und schließlich in der Höhe auch die Wolken. Ansonsten sind die Grundprinzipien ihrer Entstehung im wesentlichen gleich.

Auf die Prozesse von Verdunstung und Kondensation wird in den Kapiteln Luftfeuchte und Wasser näher eingegangen.

 

Luftfeuchte wird erst durch Kondensation sichtbar

Die maximale Wasserdampfmenge, welche die Luft aufnehmen kann, ist abhängig von ihrer Temperatur. Die Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, d.h. sich genau so viele Wassermoleküle aus der Umgebungsluft an bestehende Tröpfchen anlagern wie sich aus den Tröpfchen herauslösen, nennt man den Taupunkt bzw. die Taupunkttemperatur. Sobald also die Temperatur der bodennahen Luftschicht unter den Taupunkt absinkt, kondensiert der Wasserdampf der Luft auf den abgekühlten Gegenständen zu kleinen Wasserkügelchen, den Tauperlen.

Die bei der Kondensation freiwerdende latente Kondensationswärme wirkt einer schnellen Temperaturabnahme entgegen und dämpft den Effekt der - morgendlichen - Abkühlung. Dies führt zur sog. Taupunktregel, wonach die Tiefsttemperatur der Nacht in etwa bis zu der am vorherigen Nachmittag gemessenen Taupunkttemperatur absinkt. Diese Faustregel stellt allerdings nur eine grobe Orientierung dar.

Flugzeugfläche mit Eisbelag

Sinken die Temperaturen nach Bildung des Taus unter den Gefrierpunkt des Wassers, also unter 0 °C, können die zuvor entstandenen Tauperlen gefrieren. Gefrorener Tau darf aber nicht mit Reif verwechselt werden, der sich bei derart niedrigen Temperaturen auch ohne den Umweg über flüssigen Tau bilden kann. Tau entsteht durch Kondensation, Reif aber durch Resublimation. Nebel oder Wolken können Wasserablagerungen verursachen oder, bei Temperaturen unter 0 °C, verschiedene Arten von Frostablagerungen; ebenso kann unterkühlter Regen kräftigen Eisbelag hervorrufen. Das kann zu äußerst gefährlichen Flugzeugvereisungen führen!

Hierauf wird im Abschnitt Risiko Wetter näher eingegangen.

 

Gras im Morgentau

Auftreten

Tauniederschlag bildet sich häufig bei starker Ausstrahlung in klaren Nächten, jedoch auch gelegentlich bei Advektion von warmer feuchter Luft, die über kalte Flächen (mit einer Temperatur unter dem Taupunkt der Luft) strömt. Eine genügend starke Abkühlung der Erdoberfläche und der unteren Luftschichten setzt immer dann ein, wenn eine starke Ausstrahlung stattfinden kann. Dies ist nach Sonnenuntergang, also nachts, der Fall, wobei die Lufttemperatur in der Regel am frühen Morgen ihr Minimum erreicht. Zu den hierfür nötigen Bedingungen gehören vor allem ein klarer, unbewölkter Himmel, eine möglichst unbewegte Luft und eine Bodenbedeckung, die eine gute Wärmeübertragung ermöglicht.

Dies ist zum Beispiel bei Rasenflächen und Blättern der Fall. Körper mit geringem Strahlungsvermögen sind für Taubildung weniger geeignet. Alles, was die nächtliche Ausstrahlung hindert oder vermindert, hindert oder vermindert auch die Taubildung. Meist wird auch Windarmut als Voraussetzung beschrieben. Eine unbewegte Luft ist deswegen von Vorteil für die Taubildung, weil der Wind sonst stets von neuem warme Luft heranführt, die eine Auskühlung bis unter den Taupunkt behindert.

Die Betrachtungen der atmosphärischen Taubildung aufgrund einer Luftabkühlung sind allgemein gültig, Tau ist also nicht unbedingt an bestimmte Tageszeiten, Oberflächen oder Umgebungen geknüpft. Mit dem Begriff Tau wird aber dennoch meist nur auf den Fall morgendlicher Tröpfchenbildung auf Wiesen und anderen Oberflächen angewandt. Auch wenn es sich also bei dem Beschlagen eines Fensters oder einer Brille um den gleichen Grundprozess handelt, spricht man daher im Regelfall nicht von Tau, sondern von Kondensation bzw. Kondenswasser.

 

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