Großwetterlagen

 

 

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Großwetterlagen

Südwestlage

In unseren mittleren geografischen Breiten ist das Klima advektiv geprägt, d.h. es herrschen zumeist großräumige horizontale Luftbewegungen vor. Deshalb wird hier auch der Verlauf der Temperatur an einem Ort überwiegend vom Wärmeinhalt der herangeführten Luftmassen bestimmt. Lediglich bei Hochdruckwetterlagen mit geringen Luftdruckgegensätzen in Mitteleuropa spielt der lokale Strahlungshaushalt und damit die Energiebilanz vor Ort im Tagesgang der Lufttemperatur die entscheidende Rolle.

Der Jahresgang der Witterung in Mitteleuropa ergibt sich aus der Abfolge typischer Wettersituationen, den sog. Großwetterlagen. Diese werden von der großräumigen Luftdruckverteilung bzw. Geopotentialverteilung und den daraus folgenden Strömungsmustern in Bodennähe sowie in den darüber liegenden Luftschichten bestimmt. Welche Großwetterlage sich dabei einstellt, wird von der allgemeinen Zirkulation der Atmosphäre bestimmt und zeigt sich im raum-zeitlichen Verhalten der atmosphärischen Höhenströmung in der mittleren Troposphäre. Diese fließt auf der Nordhalbkugel stets so, daß, in Strömungsrichtung gesehen, auf der rechten Seite ein hoher Luftdruck bzw. ein hohes Geopotential und auf der linken Seite tiefer Luftdruck bzw. ein niedriges Geopotential herrscht.

Das Wetter selbst wird daneben durch die konkreten Eigenschaften der in die jeweilige Zirkulation einbezogenen Luftmassen bestimmt. Es kann deshalb während der Dauer einer Großwetterlage an einzelnen Orten innerhalb des betrachteten Gebietes durchaus wechseln, wobei der allgemeine Witterungscharakter aber erhalten bleibt. Deshalb ist letztlich insbesondere die Luftdruckverteilung in Meereshöhe sowie der mittleren Troposphäre (Großwetterlage) in einem großen Gebiet (z.B. Europa plus Teile des Nordatlantiks) und über eine Dauer von mehreren Tagen für das Wetter von wesentlicher Bedeutung.

Einige grundlegende Begriff zum Verständnis der Großwetterlagen werden im Kapitel Luftmassen näher erläutert.

Die geographische Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten, die bedeutendsten Steuerungszentren des Wettergeschehens, wird in der Meteorologie als Wetterlage oder Großwetterlage bezeichnet. Unter einer Großwetterlage versteht man üblicherweise Wetterlagen über einem Großraum, mindestens von der Größe Europas, die sich während eines mehrtägigen Zeitraumes nicht wesentlich verändern. Dieser Zeitraum umfaßt in der Regel mindestens 3 Tage. Eine Großwetterlage ist also ein bestimmter atmosphärischer Zustand, der in seiner charakteristischen Strömungsanordnung über mehrere Tage weitgehend gleich bleibt. Im Laufe einer bestimmten Großwetterlage kann sich das Wetter selbst ändern, während der Charakter der jeweiligen regionalen Witterung aber erhalten bleibt. Der Begriff "Wetter" bezieht sich dabei auf das augenblickliche Wettergeschehen, der Begriff "Witterung" umfaßt dagegen das Wettergeschehen mehrerer Tage. Während einer Großwetterlage ändern sich also die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete nur wenig. Die regionalen Ausprägungen und Aufeinanderfolgen der Großwetterlagen bestimmen so weitgehend das typische Wettergeschehen eines Gebiets, z.B. Mitteleuropas.

Neben der Großwetterlage sind weitere Faktoren entscheidend für die sich daraus entwickelnde Witterung. So führen die Jahreszeiten zu wesentlichen Unterschieden im Wettergeschehen: Ein Hoch im Sommer unterscheidet sich insoweit wesentlich von einem Hoch im Winter. Von Bedeutung ist aber auch die Lage der zu betrachtenden Region, wie z.B. die Nähe zur Küste oder die Höhenlage. Daneben sind auch die Art der Luftströmung und die Eigenschaften der beteiligten Luftmassen (z.B. Feuchtegehalt) von Belang.

Die in Deutschland vorherrschenden Großwetterlagen sind durch westliche Windrichtungen geprägt. Diese machen rund ein Viertel der Luftmassenströmungen aus. Ursache dafür ist die Lage Mitteleuropas in der Westwinddrift der mittleren Breiten.

Großwetterlagen sind für die zuverlässige Prognose der Entwicklung des Wetters und der Witterung über einen längeren Zeitraum von großer Bedeutung.

 

Zirkulationsformen

Ausgangspunkt der Einteilung der Großwetterlagen ist die planetare Zirkulation der Luftmassen. Europa befindet sich dabei in der sog. Ferrel-Zelle. Diese bildet die Verbindungszelle zwischen der tropischen Hadley-Zelle und der Polarzelle. Auf einer Breite von ca. 60° steigt warme und feuchte Luft in der Gegend der subpolaren Tiefdruckrinne auf und strömt Richtung Äquator. Im Bereich des subtropischen Hochdruckgürtel bei ca. 30° sinkt die in der Höhe abgekühlte Luft ab und strömt bodennah zurück nach Norden. Die abgesunkene Luft wird durch die Corioliskraft nach rechts abgelenkt, was zu den Westwinden in der Ferrel-Zelle führt. In den tieferen Schichten der Atmosphäre werden die Luftströmungen jedoch durch Gebirgszüge gestört und abgelenkt, weshalb in der Westströmung Wirbel und Wellen entstehen. Warme Luft wird dadurch nach Norden, kühle nach Süden abgelenkt und es entstehen so letztlich Zyklonen und Antizyklonen. In einer Zyklone steigt Luft auf und kühlt sich dabei ab. Da diese kühlere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, kommt es zur Wolkenbildung und zu Niederschlägen.  Bei Antizyklonen dagegen sinkt Luft ab und erwärmt sich dabei. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, kommt es zur Wolkenauflösung.

Dies wird eingehend im Kapitel Zirkulation erläutert.

Großwetterlagen weisen auf diese typischen Muster der atmosphärischen Zirkulation, durch die die Luftdruckverteilung gesteuert wird. Dabei werden 3 große Zirkulationsformen mit jeweils typischen Luftdruckverhältnissen unterschieden, je nachdem, ob die planetarische Frontalzone vorwiegend längen- oder breitenkreisparallel verläuft:

  • zonale Zirkulation,
    bei der zwischen einem subtropischen Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik (Azorenhoch) und einem Tiefdruckgebiet bei Island (Islandtief) eine West-Ost-Strömung einzelne Tiefdruckgebiete vom Atlantik nach Mitteleuropa ziehen (vgl. zonaler Wind),
  • meridionale Zirkulation,
    bei der stationäre, blockierende Hochdruckgebiete mit häufiger Nord-Süd-Strömung das Wetter bestimmen, z.B. Hochdruckgebiete im Winter über Osteuropa (vgl. meridionaler Wind),
  • gemischte Zirkulation
    mit etwa gleich großen Anteilen der zonalen und der meridionalen Zirkulation.

Die Klassifizierung der Großwetterlagen selbst erfolgt zumeist nach der Strömungssituation (zyklonal oder antizyklonal) sowie nach der Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiete in der Erdatmosphäre und der Frontalzone. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist dabei die mittlere Luftdruckverteilung am Boden.

 

Großwetterlagen in Europa

Generell bestimmt eine Großwetterlage den wesentlichen Charakter des jeweiligen Witterungsabschnittes und ist daher auch mit ursächlich für die dabei auftretenden Wetterphänomene. Die Klassifikation dieser Großwetterlagen soll ein gewisses Maß an Systematik in der Beschreibung des großräumigen atmosphärischen Zustands sicherstellen. Dazu begann man die mittlere Luftdruckverteilung in Meereshöhe, später zusätzlich auch die mittleren atmosphärischen Verhältnisse in der Troposphäre bis etwa 5 km Höhe, zu betrachten. Anhand der dabei erfaßten Meßwerte wurden wiederkehrende atmosphärische Strömungsmuster, z.B. über Europa, zu Großwetterlagen zusammengefasst. Heute werden verschiedene Methoden zur Wetterlagen-Klassifikation angewandt. Dazu definiert jede Methode ihre eigenen Merkmale, nach denen die Einteilung erfolgt. Die deutschen Meteorologen Paul Hess und Helmuth Brezowsky haben vor über 60 Jahren bei ihren Untersuchungen festgestellt, daß es eine begrenzte Zahl von Großwetterlagen gibt, die mehr oder weniger regelmäßig immer wieder auftreten und die durch bestimmte Kriterien unterschieden werden können. Auf dieser Grundlage haben sie eine Einteilung in 29 Großwetterlagen vorgenommen und diese im "Katalog der Großwetterlagen Europas" zusammengefaßt. Der DWD verwendet derzeit 2 Wetterlagenklassifikationen:

  • die subjektiv bestimmten Großwetterlagen nach Hess und Brezowsky für das gesamte Gebiet Mitteleuropas und
  • die objektive Wetterlagenklassifikation für ein kleineres Gebiet, das im Wesentlichen Deutschland abdeckt.

Während die subjektive Klassifikation lediglich die Luftdruckverteilung im Bodenniveau sowie die Strömungsverhältnisse untersucht, werden bei der objektiven Analyse täglich verschiedene Merkmale für Windrichtung, Zyklonalität und Feuchtigkeit verwendet und nach bestimmten Grenzwerten eingeteilt.

Allerdings sind für großräumige statistische Untersuchungen die Häufigkeitsangaben mancher Großwetterlagen selbst bei der Betrachtung von nunmehr über 100 Jahren häufig nicht ausreichend signifikant. Deshalb wird  z.T. auf die Unterteilung in spezielle, mit Rücksicht auf die Witterungsverhältnisse eng definierte Wetterlagen verzichtet, weil diese vereinzelt sogar störend sein kann, z.B. bei großräumigen Zirkulationsuntersuchungen. Dann werden jeweils mehrere verwandte Großwetterlagen zu Großwettertypen zusammenfasst. Dabei werden letztlich nur noch zonale, meridionale sowie gemischte Zirkulationsformen mit antizyklonalen oder zyklonalen Einfluß unterschieden. Das ist zulässig, weil aus meteorologischer Sicht neben der Strömungsrichtung vor allem die vorwiegende Krümmung der Strömungsverhältnisse (Zirkulationsmuster) für die Witterungsbedingungen entscheidend ist. Eine antizyklonale Krümmung ist daher meist für eine Wetterberuhigung verantwortlich, während eine zyklonale Krümmung Hebung, also aufsteigende Luft und entsprechenden Niederschlag verursacht.

In Mitteleuropa sind 8 Großwetterlagen regelmäßig anzutreffen, die nach der hauptsächlich vorherrschenden Windrichtung benannt sind: Die West-, Nord-, Süd- und Ostlage sowie die Zwischenstufen Nordwest und Südwest. Die Großwetterlagen Nordost und Südost werden meistens zur Ostlage gezählt. Daneben treten noch das zentrale Hoch und das zentrale Tief in Erscheinung. Seltener, aber dafür umso wetterwirksamer sind die sog. Vb-Lage und die Troglage sowie der Kaltlufttropfen.

Große dynamische Hochdruckgebiete verlagern sich häufig nur wenig oder gar nicht (stationäre oder blockierende Wetterlage). Das gilt insbesondere für das für unseren Raum als Wettersteuerungszentrum wirkende Azorenhoch als Teil des subtropischen Hochdruckgürtels. Bei normaler Lage und Größe führt es die berüchtigten atlantischen Tiefdruckstörungen mit ihren Schlechtwetterfronten direkt zum europäischen Kontinent. Weitet es sich aber nach Nordosten in Richtung Europa aus, können diese Tiefs das europäische Festland nicht erreichen. Sie müssen dann weiter nördlich am Rande des ausgeweiteten Azorenhochs in Richtung Skandinavien ziehen und beeinflussen mit ihren südlichen Ausläufern allenfalls noch das Wetter der norddeutschen Küstengebiete.

Zur Bestimmung der Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiet, kann als grober Anhaltspunkt auf die barische Windregel zurückgegriffen werden: „Nahe der Erdoberfläche hat ein Beobachter, der dem Wind den Rücken zukehrt, auf der Nordhalbkugel rechts und etwas hinter sich den hohen, links und etwas vor sich den tiefen Druck.“
Aber Vorsicht: Lokale Winde oder orographische Hindernisse können diese Regel leicht außer Kraft setzen!

Die häufigsten in Mitteleuropa anzutreffenden Großwetterlagen sind:

  • Westlage

    Sie ist die häufigste Großwetterlage Europas. Das Azorenhoch und das IsIandtief haben ihre normale Lage und in der Höhe herrscht starke Westströmung (Westdrift), in der ganze Tiefdruckfamilien wie auf einer Perlenschnur mit ihren Schlechtwetterfronten nach Mitteleuropa gesteuert werden. Die Tiefdruckgebiete wandern bei dieser Großwetterlage vom Nordatlantik westlich von Irland über Nord- und Ostsee bis nach Osteuropa. Ein Regengebiet nach dem anderen zieht dann von West nach Ost über Mitteleuropa hinweg. Zwischen den Tiefs können kleinere Hochdruckzellen (Zwischenhochs) auftreten. Kräftiger Regen wechselt dann mit halb- bis ganztägigem schönen Wetter. Der Westwind ist oft stark, manchmal sogar stürmisch. Diese Wetterlage hält oft über Wochen an und sorgt für milde, regnerische und windige Wintertage oder im Sommer für eher kühles und wechselhaftes Wetter. Im Spätwinter kann es durch das Zusammenspiel von Tauwetter und Regen an Rhein, Mosel, Main und Donau zu Hochwasser kommen.

    Die Wetterentwicklung verläuft dann wie im Lehrbuch. Vor jeder Warmfront dreht der Wind zurück auf Süd bis Südost. Gleichzeitig trübt es ein und Regen folgt. Mit Durchzug der Front dreht der Wind auf Südwest und noch weiter rechts, wobei der Regen in Schauerwetter übergeht. Bei West bis Nordwest-Winden folgt eine kurze Wetterberuhigung, bis es wieder von vorne losgeht. Bei einer Westlage kann es durchaus stürmisch wehen.

    • Unbeständige Witterung mit ständigem Wechsel zwischen Vorderseiten - und Rückseitenwetter.
    • Bei Westwetterlagen ist es im Sommer kühl und im Winter mild, da die maritimen Luftmassen keine großen Temperaturunterschiede aufweisen.

    Zu unterscheiden sind die oben dargestellte zyklonale und die antizyklonale Westwetterlage. Letztere zeichnet sich dadurch aus, daß vor allem der Norden Deutschlands von atlantischen Tiefdruckgebieten beeinflußt wird. Weitgehend unberührt bleiben davon die Mitte und der Süden Deutschlands, wo hoher Luftdruck für ruhiges und überwiegend sonniges Wetter sorgt. Genau diese Lage führte dort im Oktober/Anfang November 2015 über mehrere Wochen für einen "Sommer im Herbst". Als Besonderheit zeigte sich dabei das bis in die höheren Lagen der Alpen ungewöhnlich milde Wetter. Das war das Ergebnis einer schwachen Südwestströmung im Randbereich des Hochs, mit der Warmluft aus Südwesteuropa herangeführt wurde.

Azorenhoch und Islandtief bei Westlage

  • Nordwestlage

    Bei der Nordwestlage hat sich das Azorenhoch nach Norden verlagert und über Südosteuropa herrscht tieferer Luftdruck. Der Kern des Azorenhochs liegt im Ostatlantik vor der europäischen Küste. In der Höhe bildet sich ein nordwestlicher Höhenwind, der in Staffeln Kaltluft und atlantische Tiefdruckstörungen nach Mitteleuropa heranführt. Häufig bilden sich Tiefdrucktröge und schwere Schauerböen auf der Rückseite der durchziehenden Tiefdruckgebiete. Mit der nordwestlichen Strömung kommt kühle und feuchte Meeresluft zu uns. Kräftige Regenschauer oder Dauerregen sind die mögliche Folge, vor allem an der Nordseite der Mittelgebirge und der Alpen. Im Winter schneit es dort dann heftig. An Rhein, Main und Donau besteht Hochwassergefahr. Typisch sind insgesamt schneearme milde Winter, wechselhaftes Wetter im Sommer und Herbststürme.

    Eine Nordwestlage kann recht beständig sein und über einen Zeitraum von einigen Tage bis zu einer Woche anhalten. Sie endet, wenn sich das Hoch abschwächt oder sich das Azorenhoch wieder nach Süden zurückzieht.

    • Die Nordwestwetterlage tritt vor allem im Frühjahr auf und bringt immer sehr unbeständiges Wetter mit starken Schauerniederschlägen mit sich (Aprilwetter). Im Sommer ist es viel zu kalt.
    • Im Winter kommt es bei Nordwestlagen durch das Aufeinandertreffen von wärmerer Luft aus dem Süden mit kalter Luft aus dem Norden häufig zu einem Mix aus Regen - und Schneeschauern.

NW-Lage

  • Nordlage

    Liegt ein Hoch über dem östlichen Atlantik, das sich sehr weit nach Norden erstreckt (Island) und befinden sich Westrußland und Skandinavien unter dem Einfluß eines alten Tiefs, bildet sich über Mitteleuropa eine Nordwetterlage mit einer ausgeprägten nördlichen Höhenströmung aus. Die Frontalzone verläuft etwa vom Nordmeer südwärts bis zum Mittelmeerraum. Nordlagen sind meist recht stabil, weil sich das alte Tief nur langsam auffüllt, so daß sie sich hartnäckig über eine Woche und länger halten können. Die Nordlage tritt bei uns vorwiegend im Winter auf und bringt Luftmassen aus dem arktischen oder polaren Raum nach Mitteleuropa.

    • Die sehr kalte Luft (Kälteeinbruch in Mitteleuropa) erwärmt sich auf ihrem Weg nach Süden über der Nordsee, nimmt dabei aber viel Feuchtigkeit auf und verursacht wegen ihrer Labilität Schauerniederschläge, die im Winter als Schnee - oder Graupelschauer fallen.
    • Nordlagen gelten als gefährlich, denn im Bereich der Ost- und Nordsee weht der Wind dabei meist stürmisch aus Nord bis Nordwest. Im Sommer gibt es dann auflandigen Sturm, im Winter können schwere Sturmfluten auftreten.

    Überwiegt in Mitteleuropa der Einfluß eines westeuropäischen Hochs, spricht man von einer antizyklonalen Nordlage. Die Strömung verläuft auf der Nordhalbkugel also im Uhrzeigersinn um dieses Hoch.

    • Da über dem Bodenhoch in höheren Luftschichten absinkende Luftbewegungen vorherrschen, ist es in Mitteleuropa bei einer antizyklonalen Nordlage im Sommerhalbjahr meist trocken und kühl, im Winter hingegen frostig kalt mit gelegentlichen Schneeschauern. 

    Ist dagegen in Mitteleuropa der Einfluß des osteuropäischen Tiefdrucksystems stärker als der des westeuropäischen Hochs, handelt es sich um eine zyklonale Nordlage. Eine zyklonale Strömung verläuft auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn um ein solches Tief.

    • Typisch für die zyklonale Nordlage sind in Mitteleuropa in allen vier Jahreszeiten verhältnismäßig niedrige Temperaturen unter den langjährigen Mittelwerte sowie ergiebige Stauniederschläge im Luv der Gebirgszüge. Im Winter können besonders entlang des Alpennordrands erhebliche Neuschneemengen fallen. Im Frühjahr kommt es bei einer zyklonalen Nordlage zu wechselhaften und naßkaltem Schauerwetter (Aprilwetter).
  • Aus der Nordwetterlage enwickelt sich manchmal ein zentrales Tief über Mitteleuropa. Diese Wetterlage bringt bei uns naßkaltes Wetter mit sich. Glücklicherweise tritt diese Lage nur an ca. 7 Tagen im Jahr auf.  

Nordlage

  • Ostwetterlage

    Typische Ostwetterlage treten häufig im Winter, aber auch im Frühsommer im Mai (Wonnemonat) und Juni auf. Ein kräftiges Hoch liegt dabei stationär über Skandinavien, Finnland sowie dem Nordwesten Rußlands, während im Mittelmeerraum überwiegend Tiefdruckeinfluß vorherrscht. Das Hoch über Nordeuropa verhindert ein Übergreifen atlantischer Niederschlagsfelder von Westen her auf das europäische Festland (blockierende Wirkung). Die Polarfront (Frontalzone) verläuft sehr weit im Norden über dem Nordmeer. Darum ist die Ostlage bei uns zumindest in der warmen Jahreszeit der beste Garant für ungetrübten Sonnenschein. Ist das stationäre Hoch über Skandinavien kräftig genug, hält es oft wochenlang. Im Sommer sind lange Hitzeperioden ohne einen Tropfen Regen möglich, im Winter dagegen langer und strenger Frost, manchmal aber auch zäher Nebel. Minusrekorde bei den Temperaturen gehen oft auf Ostlagen zurück.

    Kontinentale (trockene) Luftmassen werden dann vom Osten nach Mitteleuropa gesteuert, die wolkenarmes oder heiteres Wetter verursachen. In den Alpen und im süddeutschen Raum können sich Störungen vom Balkan oder vom Mittelmeer her in Form von unbeständiger Witterung mit Niederschlägen bemerkbar machen. In Norddeutschland herrscht dagegen ruhiges Hochdruckwetter vor. Die Ostlage ist sehr beständig und kann über eine Woche anhalten.

    • Im Sommer treten Ostwetterlagen eher selten auf (sehr warm). Im Winter wird es dann bei uns extrem kalt (strenger Dauerfrost).
    • An Nord- und Ostsee bedeutet das Sonnenschein und Wind, der durchaus auch stürmisch werden kann.  Vorsicht ist angesagt, wenn das Tief über dem Balkan nach Nordwesten vorankommt. Aufziehende Wolkenfelder im Südosten sind dafür ein erstes Anzeichen. Für den Bereich der westlichen und mittleren Ostsee kann das zu Oststurm führen.

Ostlage

  • Südostlage

    Bei einer Südostlage erstreckt sich ein Hoch von Skandinavien bis zum Balkan, in Westeuropa (Biskaya) und im westlichen Mittelmeerraum überwiegt Tiefdruckeinfluß. Eine südöstliche Strömung führt warme Luft in unseren Bereich. Sind die beiden Druckgebilde stark ausgeprägt, kann es dabei auch recht windig werden. Die Südostwetterlage tritt bei uns oft im Mai und Juni auf.

    • Im Winter überwiegt im Bergland in milder Luft der Sonnenschein, südlich des Alpenhauptkamms zeigen sich mitunter dichtere Wolken. In den Niederungen hält sich dagegen meist zäher Hochnebel, die Temperaturen liegen in der Regel um oder unter dem Gefrierpunkt.
    • Im Sommer ist es oft heiß, mitunter aber auch gewittrig.
  • Südlage

    Bei der Südwetterlage liegt über Osteuropa ein Hoch und gleichzeitig befindet sich Westeuropa unter Tiefdruckeinfluß. Zwischen diesen beiden Druckgebilden wird subtropische Warmluft aus Süden nach Mitteleuropa geführt. Deshalb ist es dann bei uns im Sommer häufig sehr heiß (Hundstage) und die Gefahr von Hitzegewittern ist in der schwülen Luft groß. Die Polarfront verläuft etwa von Grönland südostwärts bis nach Westeuropa und biegt dort oft scharf nach Norden um.

    • Überwiegt in Mitteleuropa der Einfluß des osteuropäischen Hochs, handelt es sich um eine antizylonale Südlage. Da über dem Bodenhoch in den höheren Luftschichten absinkende Luftbewegungen überwiegen, ist es in Mitteleuropa dabei trocken mit hohen Temperaturen im Sommer und Strahlungsfrösten im Winter.
    • Überwiegt dagegen der Einfluß des westeuropäischen Tiefdrucksystems, handelt es sich um eine zyklonale Südlage. Die hohe Luftfeuchte der aus dem Mittelmeerraum anströmenden Luft und teilweise aufwärts gerichtete Luftbewegungen im Einflußbereich des Tiefs sorgen für wechselhafte Witterung mit Niederschlägen. Typisch für zyklonale Südlagen sind in Mitteleuropa in allen vier Jahreszeiten hohe Temperaturen, die deutlich über den langjährigen Mittelwerten liegen. Die Südlage ist zudem eine typische Föhnwetterlage mit der klassischen Zweiteilung beidseits der Alpen. Während man in Norditalien unter den angestauten Wolken bei ergiebigem Dauerregen fröstelt, herrscht nördlich des Alpenhauptkamms meist freundliches, trockenes und warmes Wetter.
    • In Deutschland ist der Witterungsverlauf bei Südlagen insgesamt unbeständig, wobei sich freundliche, niederschlagsfreie Phasen mit Regen abwechseln. Auch im Winter fällt aufgrund der milden Luft überwiegend Regen bis in die Kammlagen der Mittelgebirge.

Südlage

  • Südwestlage

    Südwestlagen sind Großwetterlagen der gemischten Zirkulationsform, d.h. die zonale (in West-Ost-Richtung verlaufende) und die meridionale (süd-nördliche) Strömungskomponente sind über Mitteleuropa etwa gleich groß. Zyklonale Südwestlagen sind typisch für das Klima bei uns Mitteleuropa. Sie treten im Winterhalbjahr häufiger auf, mit einem absoluten Maximum im Oktober. Auch im Januar sind sie oftmals anzutreffen und bewirken dann einen milden Hochwinter.

    Zur Südwestlage kommt es, wenn sich tiefer Druck über dem nordöstlichen Atlantik im Raum Großbritannien und ein Hoch über Südosteuropa gegenüberstehen. Atlantische Tiefdruckstörungen werden mit einer südwestlichen Strömung von Südwesten nach Nordosten geführt und verursachen im nördlichen Alpenraum oft Föhn. Sehr warme und feuchte Luft aus Südwesteuropa gelangt so zu uns. Die Temperaturen liegen darum zu allen Jahreszeiten teils deutlich über dem Durchschnitt. Im Alpenvorland ist es oft leicht föhnig.

    • Im Winter bringen dichte Wolken an der Alpensüdseite Regen, in höheren Lagen Schnee. Nördlich der Alpen taut der Schnee bis in die Hochlagen der Mittelgebirge (Weihnachtstauwetter). Ansonsten überwiegt bei oft föhnigem Südwestwind ein eher freundlicher Eindruck, wobei sich im östlichen Flachland sich oftmals Hochnebel halten kann.
    • Im Sommer ist es bei einer Südwestlage teilweise sonnig und oft schwül-heiß, wobei Hitzerekorde auftreten können. Dabei entwickeln sich besonders häufig schwere Gewitter.

Südwestlage

  • Zentralhoch über Mitteleuropa

    Legt sich für mehrere Tage ein zentrales Hoch über Mitteleuropa, geht das in der warmen Jahreszeit meist mit sonnigem und überdurchschnittlich warmem Wetter einher. Das ist unsere klassische Sommerlage. Alle atlantischen Tiefausläufer werden über Island nach Nordosten abgedrängt. Je nach größenmäßiger Ausdehnung herrscht dann in ganz Mitteleuropa schönstes Sommerwetter. Im Winter dominieren dann oft tagelang Nebel oder Hochnebel. Diese Großwetterlage zählt zu den gemischten Zirkulationsformen, d.h. die zonale, also in West-Ost-Richtung verlaufende Strömungskomponente über dem Kontinent und der in Nord-Süd-Richtung orientierte, meridionale Anteil, halten sich die Waage. Ein solches Hoch über Mitteleuropa ist typisch für unser Klima und tritt im Dezember im langjährigen Mittel mit knapp 9% überdurchschnittlich häufig auf. Weil diabatische, also vom Erdboden ausgehende atmosphärische Abkühlungs- und Erwärmungsprozesse bei ruhigen, beständigen Wetterlagen besonders intensiv sind, stehen winterliche Kälte- und sommerliche Hitzewellen oftmals mit dieser Großwetterlage in Verbindung. Diese Wetterlage tritt am häufigsten im September, am seltensten im April auf.

    • Im Sommer und Herbst (Altweibersommer, Goldener Oktober) bringt ein zentrales Hochdruckgebiet über Mitteleuropa beständige Schönwetterperioden. Die Luftmassen haben eine absinkende Tendenz, die Luftfeuchtigkeit ist daher gering und die Sicht zumeist gut. Tagsüber bilden sich daher je nach Stabilität der Atmosphäre häufig typische Schönwetterwolken (Cumulus humilis), die sich meistens rasch wieder auflösen oder es ist ganz wolkenlos. Es findet eine starke Erwärmung aufgrund mangelnder Luftbewegung statt. Wegend des fehlenden Windes nimmt die Belastung der Atmosphäre mit feinen Staubpartikeln allmählich zu, weshalb die Sicht bei einem alternden Hoch durch zunehmenden Dunst stetig schlechter wird. Vertikal mächtige Quellwolken und isolierte Wärmegewitter entstehen allenfalls im Bergland sowie am Westrand des Hochdruckgebiets. Starke Niederschläge oder Gewitter treten nicht aber auf. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind wegen der ungestörten Einstrahlung am Tag und der ebenso ungestörten Ausstrahlung nachts deutlich ausgeprägt.
    • Im Winter bringt ein zentrales Hoch dagegen häufig Nebel und Hochnebel in den Niederungen. Grund ist die stabile Luftschichtung: Im Winter kühlt sich die Luft in Bodennähe in den langen Nächten immer weiter ab, während in den höheren Luftschichten wärmere und feuchtere Luftmassen liegen. Mit der Zeit bildet sich oft eine markante Inversion aus. Die Sonneneinstrahlung reicht zumeist nicht aus, die Temperaturinversion zu beseitigen. Die Feuchtigkeit der höheren Luftmassen kondensiert daher an der Grenzfläche zur bodennahen Kaltluft. Die so auftretende Stratus-Wolkendecke an der Inversionsschicht verhindert eine Erwärmung am Boden, weshab es unter ihr kalt und feucht ist und bleibt. Im Flach- und Hügelland hält sich deshalb oft tagelang zäher Nebel oder Hochnebel, aus dem ein wenig Nieselregen oder Schneegriesel fallen kann. Nur auf den Bergen und in Höhenlagen, die über der Wolkendecke liegen, scheint in milderer Luft die Sonne von einem oft wolkenlosen Himmel.
Zentrales Hoch über Deutschland
  • Vb-Wetterlage

    Der Name dieser Wetterlage nimmt eine Sonderstellung ein, denn sie ist als einzige nach ihrer Zugbahn benannt. Die Nummerierung geht auf den Meteorologen Wilhelm Jacob van Bebber zurück, der im 19. Jahrhundert zur Systematisierung der Wetterlagen in Europa den typischen Zugbahnen der Tiefs die römischen Ziffern I - V zuordnete (siehe Abbildung rechts oben). Von diesem Zugstraßenschema ist heute nur noch die die Bezeichnung der Zugstraße Vb (sprich: "5-b")gebräuchlich.

    Eine Vb-Wetterlage ist gekennzeichnet durch die Zugbahn eines Tiefdruckgebietes vom Nordwesten von Italien (Genua) über die Poebene oder die nördliche Adria hinweg, über Friaul und Slowenien um die Alpen herum, nordostwärts über Österreich, Ungarn bis nach Polen (siehe Abbildung rechts Mitte). Ein typisches Vb-Tief entsteht bei tendenziell südweisender Frontalzone entweder durch einen Kaltluftvorstoß über Frankreich ins westliche Mittelmeer, häufig in Verbindung mit einer Nordwestwetterlage, was dort zur Bildung eines Tiefs im Golf von Genua (Genua-Tief) führt, oder durch einen von England oder der Biskaya (Biscayatief) über Frankreich südwärts geschobenen Tiefkern (Zugbahn Va), der südlich der Alpen weiterzieht. Liegt der Aktionskern über dem Mittelmeerraum, gleiten die feuchtwarmen Luftmassen auf der (östlichen) Vorderseite des Tiefdruckgebiets auf die in Mitteleuropa lagernde bodennahe Kaltluft auf (Aufgleiten von Südost ). In den höherenSchichten gleitet warme und sehr feuchte Mittelmeerluft auf der Rückseites des Tiefs aus südwestlichen Richtungen über die Kaltluft auf. An der Grenze dieser beiden Luftmassen kommt es oft zu teils langanhaltenden stärkeren Niederschlägen über der Südosthälfte Deutschlands, in Tschechien, Polen sowie Teilen Österreichs und Oberitaliens. Diese werden durch den Anstau an Gebirgen wie zum Beispiel dem Erzgebirge und den Alpen noch verstärkt. Im nördlichen Alpenbereich findet man in den unteren Luftschichten zugleich manchmal Winde mit nördlicher Komponente vor, die feuchte Kaltluft gegen die Alpen führen, was dort ebenfalls zu Stauerscheinungen führt. Diese Stauniederschläge können starkes Hochwasseroder im Winter extreme Schneemengen mit Lawinengefahr verursachen.

    Die so über dem Mittelmeer entstandenen Zyklonen ziehen dann des Öfteren mit der Höhenströmung auf der beschriebenen Zugbahn nach Nordosten über die Alpen, Ostbayern oder Österreich nach Polen und verursachen im Alpenraum und über Ostdeutschland anhaltend sehr schlechtes Wetter mit Dauerniederschlägen. Oft verursachen sie katastrophale Überschwemmungen durch Hochwasser der Donau, Elbe und Oder. Nördlich der Alpen begleiten teilweise extreme Föhnereignisse die Mittelmeertiefs, wenn die Niederschlägean der Alpensüdseite abregnen.

    Vb-Lagen treten für gewöhnlich im Frühjahr und Herbst auf, können aber grundsätzlich zu jeder Jahreszeit vorkommen und gehören mit nur einigen wenigen Auftreten pro Jahr zu den eher selteneren Großwetterlagen Europas. Andererseits sind sie aber, wenn sie sich ereignen, stets in erheblicher Weise schadensträchtig. Diese Wettersituation bleibt manchmal über etliche Wochen ungefähr gleich, so daß dann auch ganze Familien von Genua-Tiefs mit wiederholt andauernden Niederschlägen auftreten können. Aufgrund der eintretenden Bodensättigung führt das zu einer ganzen Serie von Hochwasserereignissen oder im Winter zu einem enormen Anstieg der Schneehöhen, was großräumige lawinenträchtige Gefahrenlagen verursacht.

    Sommerliche Vb-Wetterlagen waren für viele große Hochwasserereignisse in jüngerer Zeit, wie z.B. das Jahrhunderthochwasser im August 2002 an der Elbe oder das Oderhochwasser im August 1997 verantwortlich. Derart verheerende Auswirkungen haben aber nur wenige Vb-Wetterlagen. Im Winter sind sie von den Niederschlagsmengen meist deutlich harmloser, weil die dann kältere Luft deutlich weniger Wasserdampf aus dem Mittelmeer aufnehmen kann. Trotzdem können sie für größere Neuschneemengen in den Nordstaulagen der Mittelgebirge und der Alpen sorgen.

    Ein Genua-Tief ist demgegenüber ein sich vor allem durch den Einfluß der Alpen über dem Golf von Genua entwickelndes Tiefdruckgebiet. Wie bei der Vb-Lage ist Voraussetzung für dessen Entstehen das Einfließen von Kaltluftmassen in den westlichen Mittelmeerraum. Es kann dann auch etwas weiter nach Norden und Nordosten ziehen und dabei über dem zentralen und östlichen Mitteleuropa für sehr ergiebige Niederschläge sorgen. Ursache für diese zumeist auch länger anhaltenden Niederschläge ist das Aufgleiten von feuchtwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum auf nördlich der Alpen liegende Kaltluft. Im Gegensatz zur ähnlichen "Vb-Wetterlage", deren Niederschläge jedoch bis ins Baltikum ausgreifen können, beschränkt sich beim Genuatief das Wettergeschehen auf Mitteleuropa.

Zyklonen-Zugbahnen

Vb-Lage

Vb-Lage - Das Genua-Tief ist nach Polen abgezogen.

  • Omega-Lage

    Die Omegalage, auch Omegahoch genannt, ist eine Wetterlage, die von einem großen Hochdruckgebiet charakterisiert wird, das seinerseits von zwei Höhentiefs, eines westlich und eines östlich davon, flankiert wird. Diese Konstellation ist zu jeder Jahreszeit sowohl im Hochdruck- wie auch im Tiefdruckbereich über vergleichsweise lange Zeiträume stabil. Das so entstandene Druckgebilde erinnert an den griechischen Großbuchstaben (Omega), und bezieht daher seinen Namen.

    Ein solches warmes Hochdruckgebiet entsteht, wenn sich z.B. aus einem Keil des Azorenhochs ein eigenständiges Hochdruckzentrum herausbildet und in mittlere Breiten verdriftet.Das derart entstandene Hochdruckgebiet behält anschließend seine Eigenschaften eines warmen Hochs - aus dem es ja hervorgegangen ist - bei, d.h. es ist von großer vertikaler und horizontaler Mächtigkeit und quasi-stationär.

    Weitere Einzelheiten dazu stehen im Kapitel Omega-Lage.

Omega-Lage

  • Trog

    Auf der Rückseite von ausgeprägten Tiefdruckgebieten, d.h. hinter der Kaltfront, zeigen sich auf der Bodenwetterkarte oft trog- oder u-förmige Ausbuchtungen der Isobaren nach Süden oder Südwesten.

    Tiefer Luftdruck sowohl am Boden als auch in der Höhe erstreckt sich in Trogform vom Nordmeer über den westeuropäischen Küstenbereich bis zur Iberischen Halbinsel im Süden. Flankiert wird dieser Trog von hohem Luftdruck über dem mittleren Atlantik und Westrußland. Eine Frontalzone verläuft vom mittleren Atlantik nach Spanien und von dort in Richtung Nordost über das westliche Mitteleuropa nach Skandinavien. In ihr wandern dann einzelne Störungen, meist westlich der Alpen, über Mitteleuropa hinweg. Der Witterungscharakter ist zumeist unbeständig. Postfrontale Tiefdrucktröge verursachen häufig erst weit nach der Kaltfront das schlechteste Wetter mit den stärksten Schauern und den höchsten Windgeschwindigkeiten.

    • Im Sommer wirkt sich ein Trog über Mitteleuropa tendenziell in kühlen Temperaturen und normalen bis überdurchschnittlichen Niederschlägen aus.
    • Im Winter liegen die Niederschläge dagegen tendenziell unter dem Durchschnitt. Es ist in Deutschland dann meist vergleichsweise warm und Niederschläge fallen nur als Regen.

    Einzelheiten zu Tiefdrucktrögen sind im Kapitel Trog dargestellt.

Troglage

  • Kaltlufttropfen

    Als Relikt einer voll entwickelten Zyklone kann auf deren Rückseite im Trog ein Gebilde entstehen, das von der Strömung her ein zyklonaler Höhenwirbel, vom Luftdruck her ein Höhentief und von der Temperatur her ein sog. Kaltlufttropfen ist. Ein solches Höhentief aus Kaltluft (Kaltlufttropfen) kann entstehen, wenn im Bereich der Polarfront (planetarische Frontalzone) die auf der Rückseite eines Tiefs weit nach Süden vorstoßende Kaltluft durch nach Norden vorstoßende Warmluft abgeschnitten wird (Cut-Off). Die Entsteheung eines solchen Kaltlufttropfens zeigen die beiden unteren Bilder in der Abbildung rechts. Dieser Vorgang wird im Kapitel Polarfront im Abschnitt Zyklogenese näher erläutert.

    Im Fall des Cut-Off isoliert sich in der mittleren und oberen Troposphäre kalte Polarluft. Es handelt sich dabei um ein von allen Seiten von Warmluft umgebenes Kaltluftgebiet in der Höhe, das in der Bodenwetterkarte kaum auszumachen ist. Ein Kaltlufttropfen weist somit in der unteren Troposphäre keine Tiefdruckaktivität auf. Am Boden sind im Isobarenfeld keine geschlossenen Isobaren erkennbar. In der Höhe ist dagegen im Bereich der abgekapselten Kaltluft ein kräftiges Höhentief vorhanden, da sich in der Kaltluft der Luftdruck mit zunehmender Höhe stärker verringert als in warmer Luft. In höheren Luftschichten lassen sich daher vor allem mittels relativer Topographien (z.B. 500 hPa-Karte) geschlossene Isohypsen ausmachen. Kaltlufttropfen werden auf Wetterkarten zum Teil als gestrichelter Kreis mit einem großen "K" im Zentrum dargestellt.

    Ausgeprägte Kaltlufttropfen haben nicht selten die Größe Mitteleuropas und verlagern sich mit ihrem Schlechtwettergebiet nur sehr langsam. Kaltlufttropfen lösen sich zudem auch nur langsam auf. Sie bestimmen deshalb oft wochenlang mit ihrem ausgeprägt schlechten Wetter das Wettergeschehen über dem betroffenen Gebiet. In der warmen Jahreszeit kommt es wegen der tiefen Höhentemperaturen bei starker Erwärmung der bodennahen Luft zu ausgeprägter Labilität, die vor allem im Zentrum des Kaltlufttropfens zu starken Schauern und Gewittern führen kann.

    Weitere Einzelheiten sind Kapitel Polarfront im Abschnitt Kaltlufttropfen erläutert.

Entsteheung von Frontensystemen an  der Polarfront

 

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