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Hochdruckgebiet

Antiszyklone

Ein Hochdruckgebiet (Antizyklone) bringt uns im Sommer die typischen Schönwetterlagen. In unseren Breiten geht ein Hochdruckgebiet regelmäßig mit sonnigem, meist windstillem und im Sommer warmem Wetter einher. Ein "Hoch" wird durch blauen Himmel, sich schnell wieder auflösende Haufenwolken und keine oder nur leichte Windbewegung gekennzeichnet.

Durch das Absinken der Luftmassen steigt nicht nur der Luftdruck, sondern die Luft erwärmt sich auch und wird trockener. Die Luftfeuchtigkeit nimmt folglich ab und Wolken lösen sich auf. Die Folge daraus ist eben das schöne, manchmal sogar wolkenlose Wetter.

Diese Form des dynamischen Hochdruckwetters verfügt über eine sehr hohe vertikale Reichweite in der Atmosphäre, weshalb ein solches Hochdruckgebiet das Wetter über längere Zeit bestimmen kann.

Es gibt aber auch das thermische Hochdruckgebiet, das durch große Mengen von Kaltluft entstehen kann. Dieses Hochdruckgebiet ist vertikal nicht so weitreichend und in Europa eher selten anzutreffen. Thermische Hochdruckgebiete findet sich im Winter vor allem über Sibirien oder auch über Kanada.

 

 

Was ist ein Hochdruckgebiet?

Hochdruckwetter mit Cumulus-humilis-Wolken

Die Grundlagen zum Verständnis der Druckgebiete sind in den Kapiteln DruckgebieteLuftmassen und Zirkulation erläutert, die grundlegenden Bedingungen zur Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten sind im Kapitel Polarfront näher dargestellt.

Ein Hochdruckgebiet ist eine Zone mit relativ hohem Luftdruck und einem Luftdruckmaximum im Zentrum. Die Isobaren liegen meist kreisförmig oder oval mit größeren Abständen zueinander um das Zentrum des "Hochs", dem Hochdruckkern. Das ist der Bereich, der den höchsten Druck des gesamten Druckgebiets aufweist. Hochdruckgebiete werden in den Wetterkarten für den deutschsprachigen Raum mit "H" gekennzeichnet.

Ein Hochdruckgebiet ist quasi der Umkehrfall des Tiefdruckgebiets. Beide Druckgebiete hängen unmittelbar zusammen und gestalten gemeinsam unser Wetter. Die meisten Hochdruckgebiete bestehen aus Warmluft. Im Sommer ist das einleuchtend, weil die Temperaturen im wolkenlosen Hoch nahe dem Boden häufig recht heiß sind. Andererseits können sie im Winter auch recht kalt sein. Das ist dann Folge einer Inversion. Ein Hochdruckgebiet entsteht, indem großräumige Luftmassen in der Atmosphäre absinken, weshalb dort der Luftdruck steigt. Zugleich erwärmt sich die absinkenede Luft, weshalb die Luftfeuchtigkeit abnimmt und damit auch die Anzahl der Wolken. Anfängliche Niederschläge klingen ab und vorhandene Wolken lösen sich auf oder werden zumindest dünner. Die Folge daraus ist schönes Wetter. Ist das Absinken innerhalb eines Hochdruckgebiets stark und ausdauernd genug, sorgt das Hoch letztlich für sogar einen wolkenlosen blauen Himmel.

Wetterkarte

Unter einem Hochdruckgebiet, meteorologisch auch Antizyklone genannt, versteht man somit ein Gebiet, dessen Luftdruck im Vergleich zur Umgebung erhöht ist. Ein Hochdruckgebiet ist also ein Gebiet relativ hohen Luftdruckes. Der mittlere Luftdruck unserer Atmosphäre liegt bei 1013 hPa. Die Einzelheiten zu den physikalischen Einheiten des Luftdrucks stehen im Kapitel Luftdruck. Druckgebiete werden aber nicht nach einem absoluten Wert auf dem Barometer bestimmt. Darum herrscht z.B. bei einem Luftdruck von über 1013 hPa eben nicht stets eine Hochdruckwetterlage. Vielmehr bestimmt sich die Eigenschaft eines Druckgebiets aus dem Verhältnis zu seiner Umgebung. Auf Wetterkarten ist ein Hochdruckgebiet daher daran zu erkennen, daß es gegenüber seiner Umgebung höhere Luftdruckwerte aufweist. Für ein Tiefdruckgebiet gilt das umgekehrte.

Ein Ausläufer eines Hochdruckgebietes wird "Hochdruckkeil" genannt und eine Verbindung zwischen zwei Hochs wird als "Hochdruckbrücke" bezeichnet.

Dauert eine Hochdrucklage im Sommer länger an, nimmt die Erwärmung stetig zu und es kann es zu einer Hitzewelle kommen. Im Winter ist bei diesen Wetterlagen dagegen häufig mit starkem Frost zu rechnen. Dann können statt des blauen Himmels auch Hochnebelbänke oder eine niedere Schichtbewölkung auftreten. Oft ist dies bei Inversionswetterlagen zu beobachten, die im Herbst und Winter gehäuft auftreten. Nach dem Durchzug eines Tiefdruckgebietes ist ein kurzzeitiges Aufklaren nicht selten von einem Luftdruckanstieg begleitet (Zwischenhoch). Im Gegensatz zu einer längeren Schönwetterperiode infolge eines "Hochs" hält dieses Aufklaren aber meist nicht länger als ein bis zwei Tage an.

 

Luftströmungen

Wie ein Hochdruckgebiet entsteht

Die Grundlagen zum Verständnis des Entstehens der Druckgebiete sind in den Kapiteln Luftmassen und Zirkulation erläutert, die grundlegenden Bedingungen zur Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten sind im Kapitel Polarfront näher dargestellt.

Kurz und vereinfacht ausgedrückt entsteht ein Hochdruckgebiet immer dort, wo in höheren und mittelhohen Atmosphärenschichten kältere und damit dichtere Luft absinkt. Die Luftmasse sinkt um etwa 10- 30 m pro Stunde ab, je nach Luftdruck und dessen Tendenz. Daraus resultieren nahezu lächerliche Sinkwerte von wenigen Zentimetern/Sekunde. Dabei erwärmt sich die Luft adiabatisch, d.h. um ziemlich genau 1 °C pro 100 m Höhendifferenz. Da die adiabatisch erwärmte Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann (siehe Luftfeuchte), lösen sich vorhandene hohe und mittelhohe Wolken unter Hochdruckeinfluß vielfach auf oder werden zumindest dünner. Hintergrund ist der Umstand, daß absinkende Luft durch den nach unten zunehmenden Luftdruck komprimiert und dabei erwärmt wird (vgl. Adiabasie). Während des Absinkens der Luftmassen bildet sich eine Inversion. Die Folge ist schönes, manchmal sogar wolkenloses Wetter. In Bodennähe fließt die Luft aus dem Hochdruckgebiet in Richtung Tiefdruckgebiet, sie divergiert. Es gibt daher im Hoch auch keine Ausbildung von Fronten.

Ein Hochdruckgebiet baut sich verhältnismäßig langsam auf. Dementsprechend langlebig ist es auch. Diese Langlebigkeit gilt aber nur für die hochreichenden, aus Warmluft aufgebauten Hochdruckgebiete, welche gelegentlich wie ein Bollwerk Tiefdruckgebiete um sich herum leiten (blockierendes Hoch). Diese warmen Antizyklonen können sehr groß, manchmal mit mehreren tausend Kilometern im Durchmesser werden und bleiben oft quasi-stationär liegen. In einem (Boden-)Hochdruckgebiet sinken die Luftmassen also langsam und großräumig ab. Durch die in den subtropischen Gebieten vorherrschenden Zirkulationskräfte können sich dort die stabilsten Hochdrucklagen bilden.

Ein Tiefdruckgebiet bildet sich dagegen, wenn erwärmte Luft aufsteigt. Letzteres geschieht großräumig in den Tropen, wo die Luft von der intensiven Sonneneinstrahlung stark erwärmt wird. An den Polen befindet sich dagegen kalte und dichtere Luft am Boden und läßt ein Hochdruckgebiet entstehen. Treffen Hochdruck- und Tiefdruckgebiete aufeinander, führt der Druckausgleich zu Wind.

 

 

Rechte-Hand-Regel - Hoch

Luftströmung im Hoch

In einem offenen System wie der Erdatmosphäre können ungleiche Druckverhältnisse nicht dauerhaft bestehen. Daher strömt zur Herstellung des Druckausgleichs Luft aus den Bereichen höheren Drucks, also dem Zentrum des Hochdruckgebiets, in Bodennähe und infolge der Bodenreibung spiralförmig nach außen in die Bereiche tieferen Drucks – sie divergiert. Wegen der Corioliskraft strömt die Luft aber nicht direkt von innen nach außen, sondern unter einem Winkel von 10 - 20°. Die Corioliskraft führt auch dazu, daß die Luft auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn aus dem Hoch strömt. Auf der Nordhalbkugel der Erde drehen sich die Hochdruckgebiete also antizyklonal, d.h. im Uhrzeigersinn ("Rechte-Hand-Regel", s. Abbildung links). Die Luftmassen bewegen sich also mit antizyklonalem Drehsinn um ein Hochdruckgebiet und seine Ausläufer herum.

Das Zustandekommen dieses Drehimpulses wird im Kapitel Polarfront erläutert. Da auf diese Weise aus dem Hoch Luft nach außen entweicht, muß wiederum Luft nachströmen, um die ausströmenden Luftmassen zu ersetzten. Dazu strömt Luft aus höheren Schichten in das Hoch hinein, d.h. es kommt zu einer Luftmassenkonvergenz in der Höhe. Infolge des Absinkens der Luftmassen erwärmt sich die Luft, weshalb die relative Luftfeuchte geringer wird, so daß sich z.B. Wolken auflösen. Diese Abwärtsbewegung und die damit verbundene Erwärmung der Luftmassen ist typisch für Hochdruckgebiete.

Die Luftmassen bewegen sich daher immer mit antizyklonalem Drehsinn um ein Hochdruckgebiet (und seine Ausläufer) herum, d.h. der Wind umströmt ein Hochdruckgebiet auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Der Drehsinn wird durch die auftretende Corioliskraft bestimmt, die eine sich bewegende Luftmasse auf der Nordhalbkugel in Bewegungsrichtung nach rechts ablenkt und auf der Südhalbkugel entsprechend in Bewegungsrichtung nach links, wobei die Stärke dieser Ablenkung vom Äquator zu den Polen zunimmt und von der Windgeschwindigkeit abhängt. Der Bodenwind weht somit als Folge der Bodenreibung in Spiralbahnen gegen den tiefen Druck hin. Die Luft fließt also aus dem Hochdruckzentrum hinaus.

 

 

Einteilung der Hochdruckgebiete

Die Luftmasse eines Hochs ist in der Regel recht einheitlich und homogen. Dabei ist die Temperaturabnahme mit steigender Höhe von Hochdruckgebieten geringer als bei Tiefdruckgebieten, weil Hochdruckgebiete meist aus Warmluft bestehen. Hochdruckgebiete bauen sich relativ langsam auf und sind deswegen meist auch recht langlebig. Allerdings sind nur die hochreichenden, aus Warmluft aufgebauten Hochdruckgebieten derart langlebig. Diese warmen Antizyklonen können mit mehreren tausend Kilometern im Durchmesser überaus groß werden. Sie bleiben dann gelegentlich quasi-stationär liegen und leiten wie ein Bollwerk Tiefdruckgebiete um sich herum.

Die in den subtropischen Gebieten unserer Erde vorherrschenden Zirkulationskräftebewirken, daß sich dort die stabilsten Hochdrucklagen bilden können. In diesen Breiten wird dadurch nämlich ein großräumiges Absinken der Luft herbeigeführt. Diese Hochdruckgebiete werden als subtropische Hochdruckgürtel bezeichnet, da sie wie ein Gürtel um die Erde herumliegen jeweils auf der Nord- und Südhalbkugel. Der nordhemisphärische, subtropische Hochdruckgürtel ist für unser Wettergeschehen in Mitteleuropa von großer Bedeutung. Zu diesem Hochdruckgürtel gehört das Azorenhoch, das in Mitteleuropa für Schönwetterlagen aber im Zusammenspiel mit dem Islandtief auch für die immer wiederkehrenden Westwindwetterlagen mit häufig wechselhaftem und windigem Charakter verantwortlich ist.

Außer den stabilen Hochdrucklagen, wie sie bei uns während des Sommers meist vorherrschen, gibt es auch noch sog. Hochdruckkeile. Das sind Ausläufer eines Hochdruckgebietes. Diese sind meist zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tiefdruckgebieten zu finden. Eine Verbindung zwischen zwei Hochs wird als "Hochdruckbrücke" bezeichnet.

Die charakteristischen Wetterlagen für die Bildung von Hochdrucklagen Europa sind die Ost- und die Südwetterlage mit einem feststehenden Hoch über Skandinavien oder über Osteuropa. Eine große Rolle für unser Wetter in Mitteleuropa spielt das oft erwähnte Azorenhoch sowohl für das schöne Wetter wie auch für die meist Niederschläge bringenden Westwetterlagen.

Aufgrund der Unterschiede in Entstehung und Entwicklung der Hochdruckgebiete, werden sie in 3 Kategorien unterteilt.

Hochdruckgebiet

Isobaren in einem Hochdruckgebiet

  • Kaltes Hoch
    Ein Kältehoch entsteht, wenn Luft sich stark abkühlt, wie das im Winter über kalten Landmassen geschieht, z.B. in den Polregionen oder Sibirien. Die Luft hat dann eine höhere Dichte, wird dadurch schwerer und übt so einen größeren Druck auf den Boden aus. In den mittleren Breiten kann es auch in Form flacher Keile an der Rückseite von Zyklonen als Zwischenhoch entstehen.
  • Dynamisches Hoch
    Ein dynamisches Hoch wird durch Rossby-Wellen (Polarfront-Jetstream) erzeugt. Großen Einfluß auf das Wetter Mitteleuropas hat dabei das dynamische Azorenhoch.
  • Höhenhoch
    Ein Höhenhoch ist ein Hochdruckgebiet, das in großen Höhen auftritt und daher in Höhenwetterkarten dargestellt wird. Es ist immer mit einem Bodentief verbunden, da bei der Erwärmung von Oberflächen der vertikale Druckgradient abgesenkt wird und sich die relative Luftdruckverringerung am Boden mit zunehmender Höhe in einem relativ zur horizontalen Umgebung höheren Druck widerspiegelt. Man kann daher im umgekehrten Fall auch aus einem Bodenhoch (auch thermisches Hoch) ein Höhentief ableiten.

Davon ausgehend lassen sich 4 Arten von Hochdruckgebieten unterscheiden:

  • Warmes Hoch
  • Blockierendes Hoch (Omega-Lage)
  • Kältehoch
  • Zwischenhoch

Warmes Hoch

Ein warmes oder auch dynamisches Hoch, wie z.B. das eben erwähnte Azorenhoch, entsteht in den subtropischen Hochdruckgebieten, die in mehreren Zellen in einem Hochdruckgürtel um die Erde angeordnet sind. Diese Hochdruckgürtel, zu denen es entsprechend auch Tiefdruckrinnen gibt, entstehen durch die allgemeine Zirkulation in der Atmosphäre, die ein planetarisches Windsystem bildet. Hierauf wird im Kapitel Zirkulation näher eingegangen.

Die subtropischen Hochdruckgürtel bestehen aus absinkender Tropikluft, die sich, wie schon erwähnt, durch den Absinkprozeß adiabatisch erwärmt, wodurch die Luftmassen relativ trockener und wärmer werden. Ein weiteres Merkmal des warmen Hochs ist die hohe vertikale und horizontale Mächtigkeit in der Atmosphäre. Sie sind sehr beständig und ortsfest. Hat ein warmes Hoch also erst einmal seine geografische Lage eingenommen, bleibt es häufig auch für längere Zeit an dieser Stelle stabil - es ist quasi-stationär.

 

Blockierendes Hoch (Omega-Lage)

Ein solches warmes Hochdruckgebiet kann aber auch außerhalb des subtropischen Hochdruckgürtels entstehen, wenn sich z.B. aus einem Keil des Azorenhochs ein eigenständiges Hochdruckzentrum herausbildet und in mittlere Breiten verdriftet. Das derart entstandene Hochdruckgebiet behält anschließend seine Eigenschaften eines warmen Hochs - aus dem es ja hervorgegangen ist - bei, d.h. es ist von großer vertikaler und horizontaler Mächtigkeit und ebenfalls quasi-stationär.

Etabliert sich das Zentrum eines solchen Hochs über Mitteleuropa und zwei Tiefs links und rechts an dessen südlicher Basis, versperrt das Hoch den ankommenden Tiefs den Weg und wird so zum blockierenden Hoch. Alle ankommenden Tiefdruckgebiete werden in weitem Bogen nördlich oder südlich um Mitteleuropa herumgeführt. Die Zugbahnen der Tiefs verlaufen dann entweder über Spitzbergen auf einer nördlichen Bahn oder/und über das Mittelmeer auf einer südlichen Bahn. Betrachtet man die Lage der Druckgebiete mit einem zentralen Hoch, das auf seiner westlichen und östlichen Seite jeweils von zwei kleinen Tiefdruckgebieten eingedellt ist, und den Weg der abgelenkten Tiefdruckgebiete, die um das Hoch herumgesteuert werden, sieht man, daß die Tiefs einen weiten Bogen um das Hoch beschreiben, der dem griechischen Buchstabenähnelt.

Omega-Lage

Omega-Lage

Das Strömungsfeld, das sich bis in eine Höhe von ca. 10 km durchsetzt, wird deswegen auch Omega-Lage genannt. Ursache dafür ist die Höhenströmung (Jetstream) und eine entsprechende Ausbildung der sog. Rossby-Wellen. Die rechts oben abgebildete Analysekarte der 500-hPa-Luftdruckfläche (in ca. 5 - 6 km Höhe) und das Bild links veranschaulichen das Omega-Strömungmuster. Die dicke schwarze Linie im Bild rechts oben und das Pfeilband im Bild links zeigen den Verlauf des Jetstreams und damit die Lage der Rossby-Wellen.

Da sich das Hoch nur sehr langsam fortbewegt, ergibt sich aus dieser Konstellation häufig eine mehrere Tage oder sogar Wochen anhaltende Hochdrucklage mit schönem Wetter. Im Bereich der beiden Tiefdruckgebiete herrscht dagegen regnerisches Wetter. Die Omega-Lage spielt eine große Rolle für den Lufttemperaturausgleich zwischen den tropischen und polaren Regionen der Erde, insbesondere in den Übergangsjahreszeiten. Sie kann aber auch im Sommer und im Winter auftreten. Eine Omega-Lage ist also häufig im Spätwinter und Frühjahr vor den Küsten Westeuropas und Nordamerikas anzutreffen. Ein Beispiel für eine Omega-Wetterlage war der sog. WM-Sommer 2006 (Juni 2006). Der mit dieser Wetterlage einhergehende wochenlange Sonnenschein und lange, niederschlagsarme Phasen führten damals zum "Fußballsommermärchen" in Deutschland.

Weiteres dazu steht im Kapitel Omega-Lage.

 

Kältehoch

Das kalte Hoch ist aus kalter Luft bzw. kälterer Luft als in der Umgebung aufgebaut und ist daher regelmäßig vertikal nicht sehr mächtig. Darüber herrscht eine von ihm nur unbedeutend beeinflußte Strömung, weswegen kalte Hochs auch nicht besonders stabil sind und leicht von einem Tief abgebaut werden können. Aus der kalten vertikalen Luftsäule ergibt sich eine größere Luftdichte an ihrer Untergrenze. Kalte Hochs bilden sich beispielsweise, wenn bodennahe Luftschichten im Winter durch die starke Abkühlung des Festlandes sehr stark auskühlen. So entsteht auch das kräftigste Hoch der Erde, das Sibirienhoch. Dabei kann der Druck im Kern des Hochs auf 1.040 - 1.065 hPa steigen, teilweise wurden sogar schon 1.080 hPa gemessen. Die Temperaturen können dabei auf bis zu -70 °C absinken. Auch über Kanada entsteht im Winter ein solches Kältehoch, das jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt und häufig zudem in mehrere Zellen unterteilt ist. Im Sommer fehlen derartige kontinentale Kältehochs.

Physikalisch bedingt sinkt der Luftdruck in einer kalten Luftsäule schneller mit der Höhe als in einer warmen Luftsäule. Deswegen weist ein Kältehoch auch eine nicht so starke vertikale Mächtigkeit wie ein warmes Hoch. So ist das sibirische Kältehoch schon in 3 km Höhe nicht mehr vorhanden, während ein warmes Hochdruckgebiet bis an den Rand der Troposphäre, in unseren Breiten also bis in Höhen von 11 - 12 km, reichen kann.

 

Zwischenhoch

Zwischenhoch

Ein Zwischenhoch ist eine für unsere Breiten äußerst typische Wetterlage. Es ist ein nicht ortsfestes Gebiet höheren Luftdrucks, das - wie schon der Name sagt - zwischen zwei Tiefdruckgebieten, Zyklonen, eingebettet ist. Ein Zwischenhoch weist daher dieselbe Zugrichtung und Zuggeschwindigkeit auf wie die dazugehörigen Tiefs,in die es eingelagert ist. Deshalb kommt es auch nur zu einer kurzzeitigen Wetterberuhigung, nicht zu vergleichen mit der quasi-stationären Lage der warmen und kalten Hochs. Ein Zwischenhoch kann damit auch als Grenzbereich zwischen zwei Tiefdruckgebieten bezeichnet werden, wobei sich kurzfristig ein höherer Luftdruck entwickeln kann.  

Aus der Sicht einer bestimmten Region stellt sich deshalb das Wettergeschehen in der Weise dar, daß ein Tiefdruckgebiet mit vielen Wolken und auch Regenschauern durchzieht. Dann kommt das Zwischenhoch mit kurzer Wetterbesserung. Darauf folgt aber sogleich wieder das nächste Tief. Ein Zwischenhoch sorgt somit in einer Phase mit wechselhaftem Wetter für eine vorübergehene Wetterberuhigung mit deutlich abflauendem Wind und Wolkenauflösung. Diese Schönwetterphase dauert aber nur selten länger als 12 - 36 Stunden. Ein Zwischenhoch hält sich also nicht einmal zwei Tage und kann daher mit Recht als nur kurze Wetterberuhigung bezeichnet werden. Nach dem Durchgang eines Zwischenhochs macht sich in der Regel bereits wieder das nächste herannahende Tiefdruckgebiet mit Wolkenaufzug, zunehmendem Wind und möglichen neuen Regenschauern bemerkbar. 

Sind in der Wetterkarte die Isobaren, die Linien gleichen Luftdrucks, geschlossen, handelt es sich um ein Zwischenhoch, sind die Isobaren dagegen zu einer Seite geöffnet, handelt es sich um einen Zwischenhochkeil, der vom subtropischen Hoch ausgeht. Ein zwischen zwei aufeinanderfolgen Tiefdruckgebieten eingelagertes Hoch ist in unseren Breiten aber meistens aus Kaltluft aufgebaut und weist nur selten eine abgeschlossene Zirkulation auf. Zwischenhochs sind daher bei uns meist Hochdruckkeile. Die Abbildung links oben zeigt einen solchen Zwischenhochkeil.

Dem Zwischenhoch ist also ein Tief vor- und eines nachgelagert. Das vorgelagerte Tief weist an seiner Rückseite kalte Luft auf, wie es typisch ist für ein Tiefdruckgebiet. Das nachgelagerte Tief führt dagegen an seiner Vorderseite warme Luft heran. Eingelagert dazwischen liegt das Zwischenhoch bzw. der Zwischenhochkeil, so daß die beiden eine Mischung von kaltem und warmem Hoch darstellen. Das zeigt sich darin, daß sie am Boden im Bereich der kälteren, in der Höhe aber im Bereich der wärmeren Luft vorkommen - die Achse eines Zwischenhochs bzw. eines Zwischenhochkeils ist also in Richtung des nachfolgenden Tiefs geneigt.

Typisch für ein Zwischenhoch ist deshalb auch der Temperaturgang. Insbesonders in den kühlen Monaten können beim Durchgang eines Zwischenhochs die Unterschiede in der Lufttemperatur erheblich sein. Die Ursache dafür liegt darin, daß das vorangegangene Tiefdrucksystem die Lufttemperatur sehr abgekühlt hat. Dann kommt das Zwischenhoch, das die Wolken auflöst. Das führt zu klaren Nächten und einer starken Erdausstrahlung, wodurch die Temperatur weiter absinkt. Am Tag gibt es aber wolkenlosen Himmel und intensiven Sonnenschein, weshalb die Temperatur wieder stark ansteigt.

 

Azorenhoch

Azorenhoch

Das Azorenhoch ist, wie der Name schon sagt, ein in der Gegend der Azoren liegendes mehr oder weniger starkes Hochdruckgebiet, das sich zwischen dem 33. und dem 34. nördlichen Breitengrad aufbaut. Es gehört zum subtropischen Hochdruckgürtel im Nordatlantik. Die Breitenlage des Hochzentrums variiert dabei zwischen 33 °N im Winter und 34,5 °N im Sommer, wobei der Kerndruck zwischen 1016 und 1034 hPa schwankt. Die Intensität des Azorenhochs hängt von seiner geographischen Breite ab. Je nördlicher sein Kern liegt, um so intensiver ist es augeprägt. Das Azorenhoch wird für das Wetter in Mitteleuropa immer dann wirksam, wenn östlich von Neufundland polare Kaltluft nach Süden strömt und Warmluft nach Nordosten Richtung Europa abdrängt. Dieser Vorgang ist oft der Beginn einer länger andauernden Schönwetterperiode in Mitteleuropa. Das Azorenhoch ist damit ein wichtiges Steuerungszentrum für das Wetter in Europa.

Das Bild links zeigt die gewöhnliche Lage des Azorenhochs.

Das Azorenhoch entsteht am Rande eines Wirbels des Polarfront-Jetstreams. Kalte Luft sinkt dort ab und wird durch den Golfstrom aufgewärmt. Je nach seiner aktuellen Stärke weitet sich das Azorenhoch in Form eines Keiles zeitweise bis nach Mitteleuropa aus. Manchmal spalten sich auch einzelne Hochdruckzellen vom Azorenhoch ab und ziehen über Mitteleuropa nach Osten bis nach Skandinavien. Im Sommer führt dieser Vorgang zu hochsommerlich warmen bis heißen Wetterlagen.

Der große Gegenspieler des Azorenhochs ist das Islandtief. Das Azorenhoch und das Islandtief sind entscheidend für die Intensität der Westdrift über dem Atlantik und für Europa. Von der Lage und den Druckunterschieden zwischen diesen beiden mächtigen Systemen - der so genannten Nordatlantischen Oszillation, kurz NAO - hängt es ab, ob sich in Mitteleuropa das warme und sonnige Wetter des Azorenhochs oder das niederschlagsträchtige Wetter des Islandtiefs durchsetzt, es also regnet, stürmt oder vielleicht sogar schneit.

 

Hochdrucklagen im Winter und im Sommer

winterliche Inversion

Trotz des Absinkprozesses und der damit einhergehenden adiabatischen Erwärmung der Luft, führt ein Hoch nicht immer zu einem dauerhaft wolkenlosen Himmel. Weil sich das oben beschriebene Absinken der Luft meistens nicht bis ganz zum Erdboden durchsetzt, bleibt häufig in Bodennähe eine davon unberührte, mehr oder weniger dünne Luftschicht. Für diese Luftschicht kommt es nun entscheidend darauf an, ob der Erdboden von der tagsüber einfallenden Sonnenstrahlung stärker erwärmt wird, als er sich während der oft klaren Nacht durch langwellige Ausstrahlung abkühlt.

In Mitteleuropa kann das in den späten Herbstmonaten und im Winter häufig eintreten, wenn die Nächte bis zu 16 Stunden dauern und tagsüber wegen des des tiefen Sonnenstandes, d.h. des flachen Einfallswinkels der Sonnenstrahlen, ohnehin nur wenig Sonnenenergie auf den Erdboden trifft. Überwiegt also in unseren Breiten die nächtliche Ausstrahlung wird die Strahlungsbilanz der Erdoberfläche wegen der langen Nächte ab den späten Herbstmonaten deutlich negativ, so daß diese bodennahe Luftschicht im Laufe mehrerer Tage allmählich immer mehr auskühlt. Da die Abkühlung vom Erdboden ausgeht, bildet sich in den frühen Morgenstunden häufig eine Bodeninversion, d.h. der vertikale Temperaturverlauf kehrt sich um und die Lufttemperatur nimmt mit der Höhe zu. Des Weiteren erwärmt sich die absinkende Luftmasse adiabatisch, da sie beim Absinken unter höheren Druck gerät und komprimiert wird, was innerhalb der atmosphärischen Grundschicht, meist in etwa 800 bis 1200 m Höhe, zu einer "Absinkinversion" führen kann.Das fortwährende Auskühlen dieser Luftschicht führt schließlich dazu, daß der in ihr enthaltene Wasserdampf auskondensiert - es bildet sich Nebel und Hochnebel, der allmählich immer dicker und zäher wird. Nach einiger Zeit kann es daraus sogar zu nieseln oder, falls es kalt genug dazu ist, leicht zu schneien beginnen. Die Folge sind dann Tage mit zähem Nebel oder Hochnebel. Häufig liegt dann der Nebel auch nur in den Tälern oder Niederungen, während darüber strahlender Sonnenschein herrscht (Inversionswetterlage).

In den Sommermonaten dagegen sind die Nächte kurz und damit die Wärmeverluste infolge der nächtlichen Ausstrahlung gering, so daß die Sonne tagsüber die bodennahe Luftschicht stark erwärmen kann. Deshalb führt dann jedenfalls zunehmender Hochdruckeinfluß tatsächlich zu einer sonnigen und trockenen Witterungsphase mit von Tag zu Tag ansteigenden Temperaturen. Dauert eine Hochdrucklage im Sommer länger an, nimmt die Erwärmung stetig zu und es kann es zu einer Hitzewelle kommen.

 

Wetterprognose im Hoch

Lösen sich die Cumuluswolken, auch Haufenwolken genannt, innerhalb weniger Stunden wieder auf, ist aktuell mit keiner Wetterverschlechterung zu rechnen. Das Auftürmen von Haufenwolken kann dagegen als Hinweis auf baldige Gewitter gedeutet werden. In Herbst und Winter ist eine zunehmende Hochnebelbildung während eines Hochs allein noch kein Anzeichen für einen nahenden Wetterumschwung. Das Aufkommen von Federwolken (Cirren) zeigt allerdings meist eine nahende Wetteränderung an.

 

Fliegen im Hoch

Hochdruckgebiete lassen wegen ihres Charakters regelmäßig nur wenige oder keine Quellwolken zu. Daher ist oft nur Blauthermik anzutreffen, die wegen der Absinkbewegung der Luft nur selten hoch reicht. Häufig ist die Luft recht stabil, so daß die Thermik meist erst spät einsetzt und nur selten stärker ausgeprägt ist. Andererseits ist der Wind nur schwach, so daß vorhandene Thermik kaum verblasen wird. Dabei können sich u.U. auch schöne Wolkenstraßen ausformen. Allerdings sind die Sichten meist nur mäßig und manchmal sogar schlecht. Besonders in den kälteren Jahreszeiten entsteht häufig eine Bodeninversion, die zuweilen ganze Täler und Niederungen mit Nebel und Hochnebel füllt. Darüber ist dann aber die Flugsicht hervorragend. Die hohen Tagestemperaturen können im Sommer zur körperlichen Belastung werden und führen vor allem auch zu einer geringen Dichtehöhe mit entsprechenden Nachteilen für die Flugleistung der Flugzeuge. Oftmals sind die Flugbedingungen etwas außerhalb des Hochzentrums besser als im Hochkern. Beste Bedingungen für den Segelflug herrschen meist an der Ostseite des Hochs, weil hier die kältere Luft herangeführt wird. Für Streckenflüge im Segelflug ist häufig auch der Abbau des Hochs recht interessant, weil dabei die Luft zunehmend labilisiert wird. Das kann dann aber auch schnell zu Überentwicklungen führen und die Thermik rapide beenden. Wärmegewitter sind stets möglich.

Zwischenhochs sind häufig erst spät zu erkennen (12 h - 18 h im voraus) und bestehen auch selten länger als 1 - 2 Tage. Oft baut sich ein Zwischenhoch nach oder mit dem Durchzug einer Rückseite auf. Deswegen kann die Luft nach dem Entstehen auch noch zu labil sein, was dann Ausbreitungen und sogar Regen wahrscheinlich macht. Auch das Gegenteil kann der Fall sein, so daß die Luft noch zu stabil ist, was zu einer schlechten Thermikentwicklung führt. Wegen der oft geringen Ausdehnung und der meist recht großen Zuggeschwindigkeit von Zwischenhochs empfiehlt es sich, bei Streckenflügen morgens zuerst den westlichen Wendepunkt anzufliegen, um so in den stabileren Bereich des Zwischenhochs ohne Überentwicklungen zu gelangen und nachmittags nicht in einem Bereich mit neuen Störungen herumfliegen zu müssen.

 

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